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Gleichheit: A. In der Mathematik ist die Gleichheit eine Beziehung zwischen zwei Mengen oder Ausdrücken, die besagt, dass sie den gleichen Wert haben. Sie wird mit dem Gleichheitszeichen (=) geschrieben. So sind zum Beispiel 2+3=5 und x=2x/2 beide gleich. Der Begriff wird auch in vielen anderen Bereichen verwendet, z. B. in der Physik, im Ingenieurwesen und in der Informatik. - B. Gleichheit in der Politik ist die Vorstellung, dass alle Menschen in Bezug auf ihren grundlegenden Wert oder moralischen Status gleich sind. Das bedeutet, dass alle Menschen es verdienen, mit Respekt und Würde behandelt zu werden, unabhängig von ihrer Rasse, ihrem Geschlecht, ihrer Religion, ihrer sozialen Schicht oder anderen Faktoren. Siehe auch Gleichheitszeichen, Gleichungen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Richard H. Tawney über Gleichheit – Lexikon der Argumente

Gaus I 420
Gleichheit/Tawney/Weinstein: Tawneys "höherer" Sozialismus ahmt Hobsons "liberalen Sozialismus" nach und nimmt auch den zeitgenössischen egalitären Liberalismus wie den von [Ronald] Dworkin vorweg. >Gleichheit/Dworkin.
Obwohl seiner Theorie die Strenge von Dworkin fehlt, geht sie ebenfalls von unserer gemeinsamen Würde aus und betrachtet Freiheit und Gleichheit als vereinbar (Tawney, 1964(1): 46-7).
Freiheit/Tawney: Freiheit und Gleichheit sind völlig angemessen, insbesondere wenn größere wirtschaftliche Gleichheit alle Bürger vor unangemessenem wirtschaftlichen Zwang schützt. Größere wirtschaftliche Gleichheit ist "wesentlich" für größere Freiheit (1964(1): 168). Tawney folgt damit den neuen Liberalen, die darauf bestehen, dass extreme wirtschaftliche Ungleichheiten nicht weniger einschränkend sind als physische Bedrohungen. In der Ausgabe von "Equality" von 1952 stellt Tawney klar, warum Freiheit und Gleichheit miteinander vereinbar sind. Er besteht darauf, dass politische Freiheiten "grundlegender" sind als "sekundäre" wirtschaftliche Freiheiten. Während also die Umverteilungsgerechtigkeit die Freiheit, Eigentum zu erwerben und zu tauschen (eine "sekundäre" Freiheit), eindeutig beeinträchtigt, erweitert sie die politischen Freiheiten, indem sie sie für die Armen zu mehr als nur nominellen Freiheiten macht. Kurz gesagt, größere wirtschaftliche Gleichheit befreit uns, indem sie unsere politische "Bandbreite an Alternativen" öffnet und unsere "Fähigkeit" stärkt, zwischen ihnen zu wählen. Freiheit und Gleichheit "können als Freunde leben" (1964(1): 227-9).


1. Tawney, R. H. (1964 119521) Equality. London: Unwin.

Weinstein, David 2004. „English Political Theory in the Nineteenth and Twentieth Century“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Tawney, Richard H.

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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